Social Media Pause – und was wir daraus lernen können. von Martin Bork

Digital Detox: Wie eine Woche ohne Social Media mein Denken, Fühlen und Schlafen verändert hat

Wir leben in einer Zeit, in der Social Media immer mehr Raum einnimmt – beruflich wie privat.

Es informiert uns, inspiriert uns, verbindet uns.

Und gleichzeitig fordert es uns heraus, überflutet uns, triggert uns und lenkt uns ab.

Doch wie stark diese Auswirkungen wirklich sind, ist vielen nicht bewusst.

Auch mir nicht.

Bis ich eine Entscheidung getroffen habe – intuitiv, ohne Plan – und erst später verstanden habe, wie tief sie wirkte.

 

Digital Detox: Wie eine Woche ohne Social Media mein Denken, Fühlen und Schlafen verändert hat

Der Impuls: Es reicht.

Vorletzte Woche, an einem ganz normalen Abend, habe ich mich auf dem Sofa wiedergefunden: müde, erschöpft, eigentlich bereit für Ruhe.

Und doch scrollte ich durch Instagram – wahllos, gedankenlos, ohne Ziel.

Die typische Mischung aus Jahresendstress, vollen Projekten und dem Wunsch, noch vieles abzuschließen, war ohnehin da.

Und diese kleinen, unbewussten Momente des Scrollens taten nicht gut – im Gegenteil.

Plötzlich war da dieser Gedanke:    Ich will das nicht mehr.

Kein großes „Digital Detox“-Projekt. Keine Challenge. Keine Ankündigung.

Nur ein leiser Impuls: Es reicht.

Also habe ich beschlossen:

👉 Instagram: nicht mehr öffnen.

👉 LinkedIn: nur noch sehr bewusst nutzen.

Der zweite Impuls kam ein paar Tage später – und der hat mich richtig getroffen

Nur wenige Tage nach meiner spontanen Entscheidung stolperte ich über eine interne Meta-Studie, die nie offiziell veröffentlicht wurde.
Heute ist mir klar: Aus gutem Grund.
Ihre Ergebnisse sind eindeutig und wissenschaftlich sauber:

Schon eine einzige Woche ohne Facebook führt zu:

✨ deutlich weniger Depression

✨ weniger Angstgefühlen

✨ weniger Einsamkeit

✨ weniger wahrgenommenem sozialem Druck

Als ich diese Zeilen las, musste ich schlucken.

Denn genau das hatte ich – ohne die Studie zu kennen – erlebt.


Was sich bei mir verändert hat durch Digital Detox

Ich war überrascht, wie schnell die Wirkung einsetzte.

✔ Ich war ruhiger.

Mein Kopf war weniger voll. Die Gedanken hörten auf, ständig in Bewegung zu sein.

✔ Ich habe besser geschlafen.

Ohne digitale Reizüberflutung vor dem Einschlafen war mein Nervensystem spürbar entspannter.

✔ Ich war ausgeglichener.

Die emotionale Grundspannung – sie war einfach weg.

✔ Ich war präsenter.

Weniger Input von außen bedeutete mehr Raum im Inneren.

✔ Ich war wieder mehr ich selbst.

Ohne ständige Vergleiche. Ohne subtile Erwartungsbilder. Ohne den Druck, „mithalten“ zu müssen.

Warum Social Media uns emotional belastet – oft ohne dass wir es merken

Ich nutze Social Media als Privatperson und als Unternehmer.
Ich mag die Inspiration, den Austausch, die Sichtbarkeit. Aber: Es gibt eine Kehrseite.

1. Der permanente Vergleich

Social Media zeigt das Beste der anderen – in Hochglanz, optimiert, gefiltert.

Unser Gehirn vergleicht sich automatisch.

Unbewusst. Tausendmal am Tag.

2. Mikro-Stressoren

Jede Notification, jeder Post, jeder Scroll-Impuls ist ein Mini-Reiz für das Nervensystem.

Wie Regentropfen: einzeln harmlos – in der Summe belastend.

3. Die Illusion von „einfachen Lösungen“

Gerade auf Instagram begegnen Coaches, Trainern und Beratern täglich Botschaften wie:

„Verdopple dein Gehalt mit KI – bis zu 160 T€ im Jahr.“

„20–50 T€ Monatsumsatz in nur drei Wochen.“

„Du brauchst nur das eine System – der Rest ist easy.“

„Mit diesem Prompt löst du all deine Sorgen.“

Ein Teil von mir dachte: Lass sie machen. Es ist Marketing.

Aber ein anderer Teil war ehrlich gesagt getroffen.

4. Unsere Branche verändert sich

Coaching, Weiterbildung, Training, Beratung – alles befindet sich im Wandel.

Neues Marketing, mehr Sichtbarkeit, höhere Geschwindigkeit.

Social Media verstärkt dieses Gefühl noch.

Ich glaube, das ist ein Grund, warum mich Instagram stärker belastet hat, als ich lange wahrhaben wollte.


Der Moment der Erkenntnis: Der Lärm ist weg – und plötzlich entsteht Stille

In den ersten Tagen meiner Auszeit wurde mir bewusst:

Ich war nicht süchtig nach Social Media.

Ich war süchtig nach der Ablenkung.

Nach dem kleinen Kick.

Nach der Flucht vor der Leere.

Nach dem Gefühl von „etwas tun“.

Aber genau in dieser Leere entsteht etwas Wertvolles:

Kreativität.

Intuition.

Innere Ruhe.

Echte Präsenz.

Kreativität entsteht nicht aus Tun.

Sondern aus Stille.

Was wir aus dieser Erfahrung für Selbstführung und Coaching lernen können

 

1. Das Nervensystem braucht Pausen

Nicht nur körperlich.

Auch emotional und kognitiv.

2. Vergleiche sind Gift für Selbstwert und Fokus

Wir wissen das – und fallen trotzdem hinein.

Hier hilft bewusste Distanz.

3. Führungskraft beginnt mit Selbstführung

Wer ständig im Außen ist, verliert das Innen.

Wer ständig reagiert, verliert die Fähigkeit, klar zu agieren.

4. Präsenz ist ein Muskel

Er wird nur stärker, wenn wir ihn trainieren – durch Reduktion, Stille, Reflexion.

 

Was ich aus meiner Social-Media-Pause mitnehme

Ich werde Social Media weiterhin nutzen. Aber bewusster.

Mit Haltung. Mit Abstand.

Nicht als Ablenkung, sondern als Werkzeug.

Nicht als Trigger, sondern als Kanal.

Und vor allem:

Nicht als Maßstab dafür, wer ich bin oder wie erfolgreich ich bin.


 

Fazit: Eine Woche kann viel verändern

Man muss nicht offline gehen.

Nicht alles löschen.

Nicht dem Digital Detox hinterherlaufen.

Eine Woche Pause kann reichen, um:

✨ klarer zu denken

✨ tiefer zu fühlen

✨ besser zu schlafen

✨ authentischer zu handeln

✨ wieder bei sich anzukommen

Vielleicht ist es auch für dich ein Experiment wert.

Und wenn du darüber sprechen willst –

vor, nach oder ganz ohne Deine Auszeit:

Ich freue mich auf echten, authentischen Austausch.

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Hinweis: Dieser Blogbeitrag stellt allgemeine Informationen dar und ist nicht als spezifische Beratung für individuelle Situationen gedacht. Für professionelle Ratschläge im Arbeitsumfeld sollte immer ein erfahrener Coach oder Berater konsultiert werden.